News

JuleiCa 2020 – Die erste halb-digitale JuleiCa der djoNRW

Dieses Jahr hat uns auch bei der Umsetzung der JuleiCa-Schulung im Rahmen des Projektes „Jugendverbandsarbeit mit jungen Geflüchteten“ vor neue Herausforderungen gestellt. Die Fortbildung für Multiplikator*innen zur Erhalt der Jugendleiter*innen-Card wurde in diesem Jahr aufgeteilt in ein Online-Seminar, eine  Projektarbeit und ein Präsenzwochenende in unserer Bildungsstätte in Himmighausen. Durch den digitalen Teil konnten wir den Kontakt unter den Teilnehmer*innen und damit auch ein mögliches Ansteckungsrisiko reduzieren. Die JuleiCa-Schulung ist eine der wichtigsten Weiterbildungen für ehrenamtliche Mitarbeitende der Jugendarbeit. Egal, ob man eine Kinderfreizeit, ein Jugendbildungsseminar oder eine Tanzgruppe leitet, mit der JuleiCa ist man qualifiziert und berechtigt dazu.

Unseren Prinzipien sind wir dabei aber auch online treu geblieben: es war praktisch, vielfältig, interkulturell, spannend und vor allem nie langweilig! In dem Online-Seminar Ende Juni haben wir Themen wie diversitätsbewusste Pädagogik, interkulturelle Kompetenzen, Kommunikation und rechtliche Grundlagen behandelt und uns dafür mit den Teilnehmer*innen über zoom getroffen. Dabei wurden vor allem auch die interaktiven Möglichkeiten der digitalen Tools ausgeschöpft, dazu gehörten unter anderem gemeinsame Whiteboards und Mentimeter-Umfragen.

Das Online-Seminar der JuleiCa 2020

Im August fand dann der zweite Teil der JuleiCa-Schulung als Präsenzveranstaltung in Himmighausen statt – dabei wir haben als neu zusammengefundene Gruppe kommuniziert und diskutiert, analysiert, unsere Arbeit als Gruppenleiter*innen reflektiert und hatten dabei eine tolle und erkenntnisreiche Zeit. Los ging es am Freitag, den 21. August mit einer kurzen Kennenlernrunde und einer Erwartungsabfrage, bei der sich alle gleicher Meinung waren: sie wollen viel von der JuleiCa-Schulung mitnehmen und als Team wachsen. Und diese Erwartungen sollten auch mehr als erfüllt werden…

An dem Wochenende erwartete die Teilnehmenden ein spannendes Programm, bei dem sie viel über Konfliktmanagement, Persönlichkeitsbildung, Leitungsstile, Gruppendynamik oder den Kinderschutz lernten. Dabei haben die Teilnehmenden ihre eigenen Projekte vorgestellt, die in der Gruppe besprochen und so noch ein wenig ausgereifter wurden. Generell galt dabei: lieber erst einmal klein anfangen, die Projekte können immer noch größer und aufwendiger werden.

Der Samstag war vor allem vom erlebnispädagogischen Teil der JuleiCa geprägt, bis zum Mittag standen „Superklobi“, „Teamfalle“, „Beamer“ oder „Land der Achtsamkeit“ auf dem Programm – die jeweils mit theoretischen Grundlagen aus der Gruppenpädagogik verknüpft wurden. Die Teilnehmenden konnten dabei viel über sich und auch ihre eigene Selbsterfahrung lernen. Vertieft wurde dies am Nachmittag als Konfliktmanagement an der Tagesordnung war – wie reagiere ich im Falle eines Konflikts?  Welcher Leitungstyp bin ich? Wie kann ich in diesem Fall deseskalierend kommunizieren? Wichtige Fragen, nicht nur in der Jugendverbandsarbeit. Ein voller Tag mit sehr vielen Informationen und sehr aktiven Teilnehmenden– da war das abendliche Grillen mehr als verdient.  

Gruppenpädagogik in Himmighausen

Am Sonntag haben wurde sich mit der Typenanalyse – welche Rollen in Gruppen  kennen die Teilnehmenden oder haben sie bereits kennengelernt –  beschäftigt. Danach war das wichtige Thema der Kindeswohlgefährdung dran. Dabei stand vor allem die Botschaft im Vordergrund, dass auch und gerade Jugendverbände die Aufgabe haben, sich für das Wohl von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Die Prävention von sexualisierter Gewalt war an diesem Tag ebenfalls Thema: Was tun im Fall der Fälle und was können wir als Jugendleiter*in tun, um sexualisierte Gewalt vorzubeugen?  Dazu sind die Teilnehmenden in der Gruppe viele Materialien und Szenarien durchgegangen, die sie für dieses Thema sensibilisiert haben.  Als letztes stand dann noch das wichtige Thema des Kinderschutzes auf dem Programm, wobei die Selbstverpflichtungserklärung der djoNRW  „Kinderrechte – stark dafür“  gemeinsam in der Gruppe besprochen wurde.

Am Ende der JuleiCa waren sich alle einig, das Wochenende in Himmighausen wie das Online-Seminar waren eine tolle Erfahrung, man hat viel gelernt und nimmt eine Menge nach Hause und für die Arbeit als zukünftige*r Jugendleiter*in mit.